Donnerstag, 30. Juni 2016

Schuld und Sühne bzw. 50 Schattierungen grau

Dass Großbritannien aus der EU austreten möchte, ist, wie an anderer Stelle bereits dargelegt, schlimm genug. Was jetzt die Gegenseite macht, das Zeigen der Waffen, alles oder nichts, lieb mich oder hass mich, ist allerdings nicht wesentlich vernünftiger. Es ist offensichtlich, dass es in Europa unterschiedliche Vorstellungen davon gibt, wie eng man zusammenstehen möchte. Und es gibt viele, die es lieber eine Nummer kleiner hätten als die Vereinigten Staaten vor Europa, die am Ende bei der EU herauskommen sollen, wie es ja vertraglich festgelegt ist. 

Wieso also nicht ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, wie es das in Konzepten ja schon lange gibt? Ein erweitertes Europa, das lediglich aus einer Freihandelszone besteht. Und fertig. Und dann ein engeres Europa, das eine weitergehende Einigung anstrebt. Dieses engere Europa könnte und würde allein durch seinen Erfolg überzeugen. Es würde andere Länder anziehen. Es müsste allerdings auch durch seinen Erfolg überzeugen - nur dadurch. Und das wäre doch eine gute Chance für die EU. Wer also raus will, sollte raus dürfen. Aber er sollte im erweiterten Kreis bleiben dürfen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß; es gibt auch mindestens 50 Schattierungen grau!


Freitag, 24. Juni 2016

England for the English?

Den Sesselfurzern aus Brüssel mal so richtig eins auf die Finger geben: Geschenkt! Den großmäuligen deutschen und französischen Politikern mal so richtig zeigen, wo der Hammer hängt: Na klar! 

Was die britische Entscheidung, die Europäische Union verlassen zu wollen, aber wirklich verursacht, wird vielen derjenigen, die für den Austritt Großbritanniens gestimmt haben, nicht klar gewesen sein: Auf lange Sicht haben sie sich von der europäischen Nachkriegsordnung, die die Engländer entscheident mitgestaltet haben, verabschiedet. 

Diese europäische Nachkriegsordnung hat uns für die lange Zeit von 71 Jahren in Kerneuropa Frieden garantiert. In guten Zeiten. Und in schwierigen Zeiten. Die EU hat die Wahnsinns-Aufgabe erledigt, die mitteleuropäischen Staaten nach dem Zusamenbruch des Warschauer Pakts aufzufangen und und ihnen eine Perspektive zu geben. Und all das, ohne dafür nur ein einziges Menschenleben opfern zu müssen.*

Mit dem Ergebnis des Referendums in England ist diese Ordnung nun in Frage gestellt. Das gemeinsame Haus Europas wird nun wieder in Dienstboten- und Herrenetagen unterteilt.

Natürlich werden wir nicht alle morgen in alte Muster zurückfallen. Aber diese Entscheidung könnte einen Umbruch bedeuten, den wir alle in Europa noch bitter bereuen werden. 

Was immer gesiegt hat auf der großartigen Insel vor dem europäischen Festland: Die Vernunft war es, so fürchte ich, nicht. 




Samstag, 18. Juni 2016

Jeder Alltag ist wie Sonntag




Angesichts des Krimis, den ich gerade lese und in dem der Bergische Chor der Eindeutschsänger* eine gewisse Rolle spielt, habe ich mich an den guten, alten Perrecy erinnert - und an seine meisterhafte Eindeutschung nordenglsicher Volkslieder.

Siehe auch hier.

* Bruno Laberthier: Alle Löwen feiern. Remscheid: Gardez, 2016.

Freitag, 10. Juni 2016

Fußball und Gesang

Zum Beginn der EM habe ich mich gerade dazu hinreißen lassen, auf Spiegel Online das Video des EM-Songs von Herbert Gröhnemeyer zu klicken. Und dann habe ich ihn mir auch noch angehört. Ach du Scheiße! Da hat aber mal richtig jemand in die Scheiße gegriffen, würde ich sagen. Unter allen schlechte Fußballtourniersongs ist das musikalisch und terxtlich 0° Kelvin. Tiefer geht es also nicht. Und das schließt schon solche Dinge mit ein, wie das leicht SS-metaphernhaltige "Ein Hoch auf uns" von vor zwei Jahren ein. Oder dieses Tote-Hosen-Müllding. Obwohl die beiden Songs ja auch kein offizieller Song waren.

Da sehnt man sich doch zurück zu solchen Highlights wie "Fußball ist unser Leben" oder "Der Mann mit der Mütze muss gehen", eine frühe Vorwegnahme des späteren Misstrauensvotums gegen Helmut Schmidt übrigens.

Ich glaube, in zwei Jahren haue ich auch mal einen Fußballsong raus.

Dann doch lieber den hier:


Mittwoch, 1. Juni 2016

The Laughing Man im Radio

Am Montag waren The Laughing Man auf WDR 2 zu hören. Mit dem Indie-Song "Sensitive Soul" (hier zu hören) könnt ihr uns nun wiederwählen. Wenn wir gewinnen, sind wir nächste Woche wieder dabei. Und Ihr habt es in der Hand.

Stimmt für uns! 

The Laughing Man says thank you!