Sonntag, 22. November 2009

Lustige Limericks (12)

Ein neureicher Bürger aus Bremen,
der gründete ein Unternehmen.
Doch das war perdü
noch ehe der Früh-
ling zog in die Straßen von Bremen.

Dienstag, 17. November 2009

Stella Mare

Die leichte Unruhe,die mich überkommt, wenn ich daran denke, dass ich in diesem Jahr das Meer noch nicht gesehen habe ...

Straßenlaternen

In diesem Stadtviertel stehen die Straßenlaternen jeweils nur auf einer Straßenseite. Geht man drunter her, ist alles gut. Geht man aber auf der falschen Straßenseite, sieht man auf dem Boden tiefe Krater* und lange Schatten.
Jaja, ich denke noch darüber nach, wofür das eine Metapher ist.


*Warum das T9 meines Mobiltelefons aus Krater Kraues macht, hat es mir auch noch nicht verraten ...

Samstag, 14. November 2009

Black Cloud

Ein vernieselter Samstagabend im November: Durch die straßenlichtbefunzelte Dunkelheit humpelt vor mir müde und erschöpft ein Hermes-Bote, um eine der Sendungen loszuwerden, die er in der Woche nicht hatte zustellen können und für die er wahrscheinlich insgesamt nur ein paar Cent bekommt. Ich hatte ihn schon zweimal hier gesehen diese Woche, und immer wieder htte er unverrichteter Dinge abziehen müsssen.

So wie er jetzt den Gehweg entlang hinkt, wirkt er eher wie ein Hephaistos, der sich ins 21. Jahrhundert durchgeschleppt hat. Ich gehe hinter ihm her und stelle mir seine Familie zu Hause vor. Es ist einer dieser Augenblicke, in denen die Ungerechtigkeit und das Elend dieser Welt kulminiert.

Von mir aus könnt ihr mich ruhig sentimental nennen.

Sonntag, 1. November 2009

Der 11. Monat

Eine gute Lobby hat er nun wirklich nicht, der November, allerhöchstens unter rheinischen Karnevalsfreunden. Ansonsten: Nebel, Niesel, erster Schnee, Erkältungen und verzweifelte erste Gedanken an die mit Hochgeschwindigkeit herannanhenden Jahresendfeiertage. Und die Wettervorhersage sieht ja auch entsprechend aus. Deshalb bringen wir aus gegebenem Anlass ein bisschen gemeinfreie Lyrik:

Herbsttag
Reiner Maria Rilke

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


So, jetzt ist aber hier erstmal Schluss. Ich muss noch ein paar BriefeMails schreiben. Und dann wollte ich auch noch spazieren gehen ... Bis demnächst also!