Sonntag, 1. November 2009

Der 11. Monat

Eine gute Lobby hat er nun wirklich nicht, der November, allerhöchstens unter rheinischen Karnevalsfreunden. Ansonsten: Nebel, Niesel, erster Schnee, Erkältungen und verzweifelte erste Gedanken an die mit Hochgeschwindigkeit herannanhenden Jahresendfeiertage. Und die Wettervorhersage sieht ja auch entsprechend aus. Deshalb bringen wir aus gegebenem Anlass ein bisschen gemeinfreie Lyrik:

Herbsttag
Reiner Maria Rilke

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


So, jetzt ist aber hier erstmal Schluss. Ich muss noch ein paar BriefeMails schreiben. Und dann wollte ich auch noch spazieren gehen ... Bis demnächst also!

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