Montag, 26. Februar 2007

Lesen, Darstellen und Begreifen

Wir unterbrechen unseren Blog für einen kleinen Werbehinweis:
Schlecht gelaunt? Lust auf Weltuntergang? Dann ist das hier bestimmt passend: iSi liest morgen, am 27.2.2007 um 20 Uhr im Domhan über den Weltuntergang. Na ja, und britisches Bier ist ja auch schon ziemlich nah dran. Am Weltuntergang, meine ich.
Weitere Infos gibt es übrigens auf der Homepage des Domhans, allerdings gut versteckt!

Sonntag, 25. Februar 2007

Hornung

"I'd like to leave the country
For a month of sundays
Burn the town where I was born ..."

The Stone Roses: "This Is The One"

Samstag, 24. Februar 2007

Geographisches Charakterbild anno 1892

Zumal auf der rechten Seite des Rheins ist das bergische Land ein einziger großer Industriebezirk, in welchem 550 Menschen auf den Quadratkilometer leben, eine Bevölkerungsdichtigkeit, wie sie nur in den fabrikreichen Gegenden Englands sich wiederfindet.

Im Mittelpunkt der bergischen Industrie ist das Thal der Wupper, in welchem die günstige Bodengestaltung zahlreiche Wasserkräfte in den Dienst der Gewerbe stellt. Hier liegt die Doppelstadt Barmen-Elberfeld, mit 242 000 Einwohnern; 10 km lang zieht sie sich durch das Thal hin, immer höher an den Geländen der das Thal einfassenden Höhenzüge hinaufsteigend, von Hunderten dampfender Essen überragt. Von bescheidenem Anfange, von dem Bleichen des Leinengarnes, ist ihre Größe ausgegangen, indem die Wupper als ein klares und zur Bleiche besonders geeignetes Wasser, sowie die bequemen Ufer, die Bewohner zuerst einluden, sich diesem Geschäfte zu widmen. Allmählich erreichten sie darin einen hohen Grad von Vollkommenheit, und daraus entstand ein zweiter Industriezweig, das Spinnen des Leinen- und Baumwollgarnes, wozu später noch Schnürriemen uind Schnüre kamen, Artikel, welche in der Folge zur höchsten Wichtigkeit stiegen und einen großen Teil des Wohlstandes gründeten. Hierzu kam bald auch die Weberei von allerlei Leinenzeugen, besonders von Borten und Burten, wovon große Sendungen ins Ausland, vornehmlich nach Westindien, gingen. Zeitig im vorigen Jahrhundert fing man auch an, außer gefärbten und gestreiften Leinen auch dergleichen halbbaumwollene Zeuge zu machen. Nach und nach stieg die Zahl von baumwollenen Zeugen bedeutend. Es entstanden nun auch Maschinenspinnereien, die Türkischrotfärberei, durch französische Emigranten aus Rouen an die Wupper verpflanzt, verbreitete sich, und den Baumwollfabriken folgten Seidenfabriken.

Elberfeld liegt zu beiden Seiten der Wupper ganz offen und ohne regelmäßige Anlagen. Das sogenannte Kipdorf und Island sind alt und eng gebaut, dagegen die neuen Stadtteilem, besonders Westende, haben viele große, palastartige Häuser. Unmittelbar an Elberfeld flußaufwärts schließt sich Barmen an, das aus Ober-Barmen, Gemarke in der Mitte und Unter-Barmen nebst vielen kleinen Ortschaften und einzelnen Höfen und Häusern besteht, die längs der Wupper liegen und unter dem Namen Barmen erst durch Friedrich Wilhelm III. zu einer Stadt erhoben sind. Von dem bei Elberfeld gelegenen Hardterberge, der zu einer Promenade umgeschaffen ist, genießt man die schönste Aussicht auf die beiden Städte und die zahllosen Fabrikgebäude, Färbereien und Garnbleichen im Thale. Das ganze erscheint wie eine große Stadt, von schönsten Wiesen eingefaßt, welche zu Garnbleichen dienen. Der grüne Rasen ist stundenlang mit weißem feinen Garn bedeckt und von kleinen Wassergräben durchschnitten, aus denen das Garn mit großen Schaufeln besprengt wird. Hie und da sind große Räder, welche Wasser in Rinnen schöpfen, durch die dasselbe auf die entfernteren Bleichen geführt wird.

Aus: H.A. Daniel: Das deutsche Land: geographische Charakterbilder aus den Alpen, dem Deutschen Reich und Deutsch-Österreich. Neu bearbeitet und erweitert von Berth. Volz. Leipzig: O.R. Reisland, 3. Aufl. 1892, S. 234f.

Freitag, 23. Februar 2007

Noch immer Februar

Der Februar lügt gegenwärtig Frühling, aber hinterrücks zeigt er sein wahres graues Gesicht. Tage, die vergehen wie ein Fiebertraum. Die Anlage läuft bis zum Anschlag und setzt das alte Stone-Roses-Album in Schallwellen um, das ich vor drei Tagen wiederentdeckt habe. Und tatsächlich scheint es zwischen den Stücken 10 und 11 ein wenig Erlösung zu geben, während die Nachbarschaft erbebt. Unterschätze niemand meine Lautsprecherboxen. Im Ernstfall kann ich den ganzen Straßenabschnitt mit Sperrfeuer belegen. Und jetzt ist der Ernstfall ( ...schon seit langer Zeit, echot es durch mein Gehirn; dass man so konditioniert ist)! Es ist Februar. Ich stecke bis zum Hals in Arbeit und Ungewissheiten und schlechter Laune. Und nachdem Stück 11 verklungen ist, bleibt so eine seltsame Leere. Unentschlossen erhebe ich mich von meinen Schreibtisch und überfliege mit einem Blick die CDs, die auf dem Boden stehen. Keine bessere Antwort auf diesen Februar dabei. Also nochmal auf Start drücken. Ich will bewundert werden! Damit das mal klar ist. Und dann setze ich mich wieder und vertiefe mich in das graue Rauschen meiner gegenwärtigen Arbeit.

Dienstag, 20. Februar 2007

Renovierung

Mein großes Renovierungsvorhaben hier scheitert gegenwärtig einfach an einem akuten Zeitmangel. Immerhin habe ich es aber schon einmal geschafft die Seitenleiste ein bisschen umzubauen. Ich hoffe, dass sie dadurch auch benutzerfreundlicher wird.

edit: Vielen Dank, Herr Mosblech. Sieht allerdings jetzt ein bisschen kahl aus. Und bei der Gelegenheit habe ich dann gleich noch ein paar neue Bahnen geklebt.

edit: Habe die Navigationsleiste doch wieder eingebaut. Hat ja auch einen gewissen praktischen Nutzen, das Ding.

Sonntag, 11. Februar 2007

Wohlfeile Worte westgermanischer Webart

Hier gibt es nette alte (nicht so alt freilich, wie man angesichts der Überschrift hier glauben könnte) englische Literatur für den mp3-Spieler:
http://www.oculture.com/weblog/2006/10/audio_book_podc.html

(Sich) Wandeln in finsterer Nacht II

So, nun ist es aber wirklich Zeit sich zu verabschieden aus der Blue Bar. Ich hoffe, dass es Lösungen gibt. Geben wird. Problemlösungen. Für mich, für alle, für die vertrackte Schöpfung. Ich würde mich sehr freuen, wenn es Lösungen geben würde, nicht nur um meinetwillen. Inzwischen könnten wir ein Eis essen gehen oder etwas anders Nettes. Oder wir revoltieren ein bisschen im Schatten der Innenstadtlichter. Meditieren, rufen uns selbst zu Ruhe, zu Ruhe & Gelassenheit(TM). Wir gründen Banden oder Bands. Oder schreiben die Welt in Bücher. Ja, das sollten wir machen. Besser ist, wir schreiben die Welt in Bücher. Gute Nacht, liebe Leser. Gute Nacht, liebe Barbesucher, Nachtgäste, Trinker im Herrn. Ich verabschiede mich mit Patti Smith im musikalischen Stammhirn.

(Sich) Wandeln in finsterer Nacht I

Schon lange überlege ich mir,wie ich einige Dinge in meinem Leben grundlegend ändern kann. Sie wissen schon, die buddhistische Seite der Welt, wobei mir dieser wunderbare Satz einfällt, den ich ausgerechnet in einem Buch von D. Dietrichsen gelesen haben: "Ist das Leben langweilig geworden oder bin ich Buddhist geworden?" Aber das nur m Rande, tut eigentlich gar nichts zur Sache. Übrigens läuft in der Bar gerade "Blackbird" in der Unplugged-McCartney-Version, was irgendwie passt, nicht wahr.

Schon lange überlege ich mir also, wie ich einige Dinge in meinem Leben grundlegend ändern kann, um noch einmal darauf zurück zu kommen. Keine drastischen Maßnahmen. Ich plane nicht etwa Zigaretten holen zu gehen oder soetwas. Was mir vorschwebt ist ein Wertewandel. Ich möchte mich dieser mich umgebenden Welt gegenüber ein wenig distanzierter positionieren. Dieses Rattenrennen nicht zwingendermaßen so mitzumachen, dass man selbst dabei unter die Räder gelangt, das ist das Ziel, das dabei an erster Stelle steht. Keine alternative Lebensweise. Das Leben in der Großstadt ist mir ja eigentlich doch die beste aller Welten.
Nur eine Modifikation, wenn man so will. Ein leichtes Zurücktreten, ein tiefes Durchatmen. Einen Schluck vom Wasser des Lebens nehmen. Und das muss nicht immer Single Malt sein, es kann auch einfach mal nur Wasser sein. Kaltes, klares Wasser.

Das Leben der letzten zwanzig Jahre in dieser Zivilisation ist eng geworden. Reglementierungen leiten alle Ideen in geordnete Bahnen. Und wenn man das Gefühl hat, man müsse laut schreien, die Lungen füllen oder einen albernen Hut aufsetzen, um sich zum Affen zu machen,dann greift man zum Blog oder Spiel oder was weiß ich. Auf jeden Fall ist ein Motherboard beteiligt. Soviel steht fest. Rauchen verboten! Vielleicht geht das nicht anders. Vielleicht ist Frieden nicht anders zu haben. Frieden der Völker. Frieden der Individuen. Aber dennoch wünsche ich mir zuweilen ein wenig Freiheit für die Lungen, die Seele und ja: auch die Fäuste, wenn ich überall Sicherheitsdienste umherlaufen sehe.

Mama, ist das schon die Midlifecrisis, höre ich mich besorgt fragen. Oder bin ich Punk geworden? Nein nein, obwohl ich diese Art des Protestierens stets sehr gut verstanden habe. Schon way back when.

Ich glaube, ich brauche noch kurz mal ein Bier, bevor ich Buddhist werde oder so. Bis gleich also.

Montag, 5. Februar 2007

Februar

Ein abgerissener Tag. Abgerissene Gedanken. Abgerissene Fetzen verendeter Träume. Lähmende Gerüche in abseitigen Straßen. Auf der Zunge ein metallener Geschmack. Und selbst die Musik aus dem Lautsprecher macht nichts besser!

Sonntag, 4. Februar 2007

Trauriger Karneval

Ich weiß nicht, was mich dazu treibt hier zu schreiben. Als könnte man dadurch seine Unruhe loswerden. Als wäre das Gestammel hier ein Ersatz für ein Gedicht, eine Geschichte, einen Roman. Ich glaube, dass Bloggen die schlimmste Form der Einsamkeit darstellt. Man spielt Verstecken, verkleidet sich, aber natürlich möchte man im Grunde doch, dass jemand hinter die Maske sieht. Versteht! Ein trauriger Karneval, 52 Wochen im Jahr!