Freitag, 28. Januar 2005

Kontakt mit Linsen

Tränen im Taxi. Irgendwie sitzen die Kontaktlinsen falsch. Die Taxifahrerin erzählt, um mich zu trösten, dass ihr Freund vor zwei Wochen ausgezogen ist. Die Neue ist natürlich jünger. Es ist immer der gleiche Scheiß, sagt sie und schüttelt resigniert den Kopf. Ich suche in meiner Jackentasche nach einem Papiertuch und kann nur nicken. Natürlich hat sie recht! Und ich überlege, ob ich sie anhalten lassen soll, um auf irgendeiner Wirtshaus-Toilette meine Linsen zu richten. Aber da biegt sie schon in die Straße ein, in der mein Fahrtziel liegt. Also hhalte ich mit zusammengebissenen Zähnen durch: Blöde Eitelkeit. Nächstes Mal setze ich wieder die Brille auf. Auch auf die Gefahr hin, dann nicht so schnell mit netten Taxifahrerinnen ins Gespräch zu kommen. Sie gab mir ihre Karte. Falls ich mal Lust auf 'n Tee hätte oder so. Montags und Dienstags würde sie auch nicht fahren. Ich gebe ihr, wortlos und tränenreich, mehr Trinkgeld, als ich mir eigentlich leisten kann. Und dann haste ich, ihr nur scheinbar lässig nachwinkend, so schnell wie möglich auf die nächste Toilette, um mir die Kontaktlinsen aus den Augen zu nehmen, während ich ein Lied von Kettcar vor mich hinsumme.


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Sonntag, 23. Januar 2005

Betrachtungen am Sonntag Abend

Ich hasse diese Notebook-Tastatur. Da hatte ich mich gerade dazu durchgerungen etwas zu schreiben, und nun ist es spurlos verschwunden. Sei es drum. Was hier vorhin stand, bevor es wie von Geisterhand verschwand, war etwa dies: Die Tage des Stubenhockers sind gezählt. Eigentlich sind sie ja schon vorbei, aber da er mir so leid tat, als ich die Finger am Löschen-Knopf hatte, versprach ich ihm, ihn wenigstens einen Monat lang leben zu lassen. Ein Monat, das ist fair, denke ich. Und schließlich sind die Mächte des Bösen ja auch noch nicht besiegt. Nein, keine Angst, heute gibt es keine Bezüge auf die Zypris- oder HP-Geschichte. Das kommt erst später wieder. Heute ist schließlich Sonntag, Sonntag Abend um genau zu sein, und ich habe einen sehr intensiven Arbeitstag hinter mir. Nun aber sitze ich bei einem Glas wohlschmeckenden Gewürztraminer und blicke zurück auf die Geschehnisse der vergangenen Woche: ???Gewinn und Verlust wägt ein sinnendes Haupt.“ Es ist mein erstes Glas Weißwein dieses Jahr, und eigentlich ist Weißweintrinken für mich immer ein Zeichen des nahenden Frühlings. Nun ja, nahend ist natürlich auch relativ, und irgendwie naht er ja hoffentlich in den nächsten 90 Tagen irgendwann. Insofern geht das, denke ich, schon in Ordnung. Dazu hätte ich denn hier auch das passende Foto:

(via www.olbertz.de).

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Donnerstag, 20. Januar 2005

Große Musik mit einem großen Namen: This Floating World

Vor ein paar Jahren hörte ich eine wahnsinnig großartige Band im Radio: Das Justin Lewis Orchestra. Und am nächsten Tag setzte ich nahezu alles in Bewegung, um die Single zu ergattern, was mir irgendwie gelang! Ein Album sollte kurze Zeit später folgen, aber das Orchester hatte Pause. Niemand wusste etwas über die genialen Engländer aus Sheffield. Dann, per Zufall, stieß ich Ende des letzten Jahres auf eine Band namens This Floatings World. Und als ich mir zwei mp3-Dateien von deren Homepage herunterlud, dachte ich: Oh, die klingen aber ein bisschen nach dem Justin Lewis Orchestra. Ich recherchierte und fand heraus: Es ist das Justin Lewis Orchestra, bzw. deren Nachfolgeband! Mit den beiden Stücken, die mich auf meinem mp3-Spieler Tag und Nacht begleiteten, forschte ich ein bisschen weiter und bekam heraus, dass This Floating World gerade ein Album gemacht haben!!!
Es hat etwas länger gedauert, bis ich an das Album gekommen bin, denn die Öffentlichkeitsarbeit der Band ist eine Katastrophe. und der CD-Vertrieb ihres Labels auch. Keine Ahnung, was die da machen. Aber das Album ist wundervoll (siehe diese New Noise Kritik). Eine Cellistin und Lewis' Klavier geben den Ton an. Stücke schneien durch den Raum, die so schön sind, dass man aufpassen muss nicht dämlich zu grinsen vor lauter Glück! Ein wunder-, wunder-, wunderbares Album!!! Und jetzt seid ihr alle mal so richtig neidisch, weil ich das Album habe und ihr nicht. Zu recht! Denn obwohl die Band ankündigte ab Dezember 2004 eine Mailorder einzurichten, ist bislang nichts passiert. Und selbst in England scheint es nicht so einfach zu sein an das Meisterwerk zu kommen.
Vielleicht vertreibt das ja mal jemand in professionellem Stil. Hier und in England. Und bis dahin muss man sich mit den beiden offiziellen mp3s trösten. Viel Spaß!
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Sonntag, 16. Januar 2005

Schwing die Keule, alter Junge

Während meiner Tage im Blog merke ich, dass ich etwas aufgesessen bin, was ich eigentlich erst machen sollte, wenn ich meine Rente durchhabe. Und obwohl ich meine berechtigten Zweifel daran habe, dass das jemals sein wird, wäre es doch der ideale Lebensabschnitt sich im Netz herumzutreiben zwischen fremden und eigenen Weblogs: Man kommt viel herum, ohne die müden Knochen bewegen zu müssen, trifft diesen und jenen, plaudert hier und da ein wenig, und ehe man sich’s versieht ist ein halber Tag rum. Oder in ganzer. Da freut sich der Rentner: Nun ist’s nicht mehr so lange bis zum Abendessen. Oder bis zum nächsten Mallorca-Urlaub. Oder dem Nordic-Walking-Treff. Und alte Leute brauchen ja auch nicht so viel Schlaf, they say, obwohl ich da sicherlich eine Ausnahme bilden werde, wenn ich so weit bin. Jedenfalls kostet das Herumtreiben in der Blogger-Welt so viel Zeit, dass ich letztens, während eines kurzen, klaren Moments dachte: "Doc", so nenne ich mich zuweilen scherzhaft und gleichsam nickend, äh: neckend. "Doc", sagte ich also, "du solltest nicht so viel Zeit damit verwenden in deinem oder fremden Weblogs herumzusegeln und, um mal den Sänger meiner ehemaligen Band zu zitieren, 'dem lieben Gott den Tag stehlen'. Mach doch lieber was Sinnvolles: Stricke Socken für frierende Kinder oder gehe spazieren oder sorge dafür, dass HP in Europa kräftig Marktanteile verliert wegen seines unverschämten Services. Kurz: Mach was Sinnvolles!"

Ehrlich gesagt, ich klang ziemlich plausibel, wie ich da so mit mir selbst redete, und schließlich bin ich von meiner Rente noch ein Stück weit entfernt (s.o.). Deshalb bin ich jetzt ziemlich ratlos: Should I stay or should I go? Suck or blow? Ich glaube, ich muss ein wenig in mich gehen. Nein, das ist was anderes als einlaufen oder seltsame Spielchen treiben, liebe hedonistische Jugend! Ihr werdet das sicher noch lernen., irgendwann. Aber ob es dann dieses Weblog noch gibt? Ich weiß es nicht. Und ich habe das Gefühl: Es ist auch egal.

So, und nun muss ich wacker meine Stöcke zusammensuchen, um meinen Nordic-Walking-Treff nicht zu verpassen: Schuh heil!, sagt man da wohl?

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Donnerstag, 13. Januar 2005

Mit einer abgesägten Wumme auf meinem Schoß ...

fahre ich öden Straßen entlang, und zehn unschuldige Leute müssen dran glauben. Zumindest in meiner Vorstellung, denn seit Tagen, genau: seit dem 25.12. des letzten Jahres höre ich "Nebraska" von Bruce Springsteen, und ich kann mich gar nicht dran satt hören, an diesem klaren, direkten, einfachen Album, das da, vor langer, langer Zeit auf einem 4-Spur-Kassettenrekorder aufgenommen wurde, fast nur Gitarren und Mundharmonika, die Overdubs ganz sparsam. Morgen kaufe ich mir ein gebrauchtes Auto und fahre los, ohne festes Ziel. Und ob ich eine abgesägte 4.10 dabei haben werde? Mal sehen wen ich so treffe!


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Mittwoch, 12. Januar 2005

Ein Winteraugenblick

Die kalten Finger des Winters griffen nach meinen Gedanken. Aber nur für kurze Zeit. Dann lenkte ich meine Schritte in einen dieser Plus-Supermärkte und stand wieder mitten im Leben.

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Dienstag, 11. Januar 2005

HP - Kundenfreundlichkeit kürzt man anders ab!

Vor knapp zwei Jahren kaufte ich mir so ein tolles Multifunktionsgerät, das alles kann: scannen, drucken, faxen, Sahne schlagen ... Na ja, das vielleicht nicht. Aber ich schaffte mir so ein All-In-One-Teil von HP an. Für den Preis – 249,- EUR – fliegen andere zwar gepflegt zwei Wochen nach Mallorca, aber ich brauchte halt gerade einen Drucker, ein Faxgerät und einen Scanner.

Knapp zwei Jahre lang versah dieses Gerät auch einigermaßen brauchbar seinen Dienst. Nun gut, immer wenn ich die Druckerpatronen auswechseln musste, rutsche ich für einige Zeit unter die Armutsgrenze, aber man ist ja gewillt für gute Leistung einen gewissen Preis zu zahlen.

Dann kam jener Tag im Dezember des vergangenen Jahres: Während des Druckens machte es ein unästhetisches Geräusch, so etwa: "Krrchch", und im Display des Gerätes erschienen die Worte: "Patronenschlitten sitzt fest!" "Mist", dachte ich.

Eine Stunde später etwa, ich hatte das Handbuch und die HP-Website inzwischen konsultiert, dachte ich immer noch "Mist!" Während im Handbuch die üblichen Unsinnigkeiten standen, gipfelte die Fehlerbehebungsseite auf der Website mit einer detaillierten Beschreibung meines Fehlers. Kommt also offenbar gar nicht so selten vor, dachte ich! Ist also offensichtlich ein gerätimmanentes Problem! Die Lösung, die man bei HP bereit hielt: Das Gerät muss gewartet werden. Nun dann.

Einen Tag später stand ich beim Elektrohändler meines Vertrauens. Dort warnte man mich vor: "HP ist ein ganz schwieriger Fall!" Und man legte mir nah, mein teures Gerät doch einfach in die Tonne zu werfen.

Nun gehöre ich ja auch zu dieser Wegwerfkonsum-Gesellschaft und so, aber ein Gerät für fast 500 Mark – manchmal rechne ich noch so, vor allem bei größeren Summen! – wegzuwerfen, nur weil irgendwas klemmt, das ging mir dann doch zu weit.

Also schickte man das Gerät zu HP. Und nach etwa einer Woche bekam ich dann dieses "Reparaturkostenangebot":

Ich frage mich seither, wie arrogant und gleichgültig eine Firma ihren Kunden gegenüber sein muss, um eine solch Reparaturangebot zu unterbreiten, das den Neupreis um über 10 Euro übersteigt. Offenbar fühlt man sich auf der Position des Marktführers so wohl, dass man glaubt, sich alles zu erlauben zu können.

Doch wie dem auch sei: Ich jedenfalls habe mit Hewlett-Packard gründlich abgeschlossen. Für immer!


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Sonntag, 9. Januar 2005

Die Rückkehr des Lichts

Und plötzlich scheint die Sonne. Da konnte ich nicht widerstehen, habe mich von meinem Schreibtischstapel verabschiedet und bin spazieren gegangen, durch Wälder und über stillgelegte Eisenbahngleise. Was so ein bisschen Sonne und blauer Himmel doch ausmacht – stimmungstechnisch. Jetzt kann ich mir wieder vorstellen, wie der Frühling sein wird. Bald!

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Samstag, 8. Januar 2005

Sebastian im Traum

Draußen nicht die Spur von Winter. Eher eine Art von Extrem-Herbst: Traklsche Landschaften türmen sich auf, und das, obwohl ich bei der Wahl meines Wohnorts immer peinlich genau darauf geachtet habe, genügend Abstand zu Österreich zu wahren. Der Stapel, der sich auf meinem Schreibtisch türmt und abgearbeitet werden muss, ist fast einen Meter hoch und verspricht ein ödes, trostloses Wochenende. Ich träume davon mir meinen Laptop unter den Arm zu klemmen und mich einfach in den nächsten Fernzug zu setzen. Aber, ach, es bleibt wohl ein Traum!


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Freitag, 7. Januar 2005

Der Stubenhocker gibt sich die Ehre



Ich gebe mir die Ehre euch in meinem neuen Blog willkommen zu heißen. So neu ist es noch, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. So vieles wäre zu sagen. über so vieles zu meckern. Zum Beispiel über diesen dummen Vorstoß von Frau Zypries, die ja gerne per Gesetz verbieten möchte, dass man per DNA-Test klärt, ob das vermeintliche Kind auch das eigene ist. Und das soll man, möchte Frau Z., nur noch mit Einwilligung der Mutter können. Ich frage mich allen Ernstes, welcher faschistoide Grundgedanke dahinter steht. Oder will man uns das als Familienschutz verkaufen: Unwissenheit macht glücklich! Fast fühlt man sich versucht gegen solchen Schwachsinn eine Männerrechtsbewegung ins Leben zu rufen!

Bis später!



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