Dienstag, 26. Juli 2022

Second Thoughts: Something Broke That Night

Dieses Stück etstand innerhalb kürzester Zeit. Eines Abends spielte ich auf meiner Akustikgitarre herum und ließ mich von einem Blues davontragen. Dabei schälte sich ein Ablauf heraus, den ich sehr spannend fand und bei dem ich sofort auch Bilder im Kopf hatte: Flirrende Hitze. Südstaaten. Ein Road Movie mit Bildern von David Lynch, so wie in "Wild at Heart". Und auch den Text fand ich schnell: Es sollte um eine Liebe gehen, bei der der Lack ab ist, in deren Geschicte es irgeneine Verletzung gegeben hatte, die noch immer unausgesprochen geblieben ist. Die Sonne sollte all die abgenutzten Stellen udn Macken an der Oberfläche zeigen, und die Risse, die ahnen lassen, dass es tief im Innern noch viel schlimmer aussieht. Aber in den viel zu heißen Nächten wird such der Zauber sichtbar, der diese Liebe ausmacht.

Am Abend des nächsten Tages nahm ich das Stück auf, und obwohl es bis zum nächsten Morgen dauerte, spielte ich den Song im Laufe einer einzelnen Session ein. Das passiert so gut wie nie.

Ich mag den Song sehr gerne. 



Dienstag, 19. Juli 2022

Second Thoughts: Best Friend Forever

Der Ur-Song des Albums, mit dem alles angefangen hat, war "Best Friend Forever". Ich hatte ein Promokonzert der Black Pumas für Fender gehört, dass mich sehr beeindruckt hatte. Kaufte mir dann sofort die CD. Und ich erinnerte mich an meine beiden 'Soulstücke', die ich bei The Laughing Man geschrieben hatte: "Call My Name" vom ersten Album oder "Beautiful Lady" vom Erdbeer-Album, schnappte mir meine Stratocaster und legte los. Ich hatte mir gerade meinen Meniskus gerissen und konnte kaum laufen, da war die Aufnahme des neuen Songs eine sehr willkommene Abwechslung. Im Kopf hatte ich diesen typischen besten Freund aus dem Film, der gutmütige Kumpel, der in dieses Mädchen verliebt ist und ihr immer wieder aus der Patsche hilft, bis sie den Superboy endlich kriegt. Und er bleibt allein zurück. 

Die Aufnahme funktionierte, ohne dass ich über etwas nachdenken musste, nachdem ich mich entschlossen hatte, die Gitarre über meinen Amp so sauber wie möglich zu spielen und den Bass gegen meine Gewohnheiten mit den Fingern zu bearbeiten. Und der Rest lief. Ein Problem war dann  noch der Chorgesang. Nachdem ich die Black Pumas geseen hatte, wollte ich natürlich auch so einen grandiosen Backgroundchor mit zwei großartigen Sängerinnen. Aber inzwischen herrschte Corona - und da habe ich das selbst gemacht und gedacht: Manche weiße Männer  können das ja: Kopfstimme singen, ohne dass es absolut peinlich klingt: Die Beatles und die Stones kriegen das hin und natürlich noch einige andere. Aber wenn es schief läuft, dann klingt man wie die Bee Gees. Na ja, ich hoffe, ich klinge nicht wie die Bee Gees in der Background-Stimme.



 

Donnerstag, 14. Juli 2022

Second Thougths: Memory Lane


 
"Memory Lane" ist ein Stück des Albums, das mir sehr am Herzen liegt. Es geht darin um Erinnerung und die Tatsache, dass alles, was uns aus der Vergangenheit bleibt, die Erinnerung ist. Die Erinnerung ist etwas Wunderbares, Kreatives. Sie verändert sich, wird dauernd revidiert, macht Unerträgliches erträglich und Schönes noch schöner. Sie lebt in und mit uns weiter. Aber was ist, wenn unsere Erinnerung uns irgendwann velässt, wenn wir unsere Vergangenheit verlieren?
 
Das Stück ist auch eine musikalische Erinnerung. Ich habe es sehr 60er-Jahre-mäßig eingespielt, vom klassischen End-60er-Gitarrensolo bis hin zum Gesang mit Rückwärtsstellen. Denn natürlich sind die Beatles eine der zentralen Erinnerungen miner Kindheit und Jugend. Sie haben mir das Leben gerettet, mehrfach. Aber ich glaube, das hört man dem gesamten Album an. Und wenn man so will, ist auch der Text eine Erinnerung. Er variiert des Thema, das die größte Band der Welt in "In My Life" anspricht. Also: Don't let me forget!

Dienstag, 5. Juli 2022

Second Thoughts: You Don't Deliver



Der Song entstand in einer Phase, als ich mit meinem Album nicht so recht vorankam, Ich hatte viele Sachen aufgenommen, aber die waren alle zu kompliziert und zu verkopft. Eines Abends hörte ich dann zufällig "My Sharona" von The Knack, einen Song, den ich damals, als er herauskam, geliebt habe. Der Bass ist großartig, aber auch die Aufteilung zwischen quengeliger Stratocaster und druckvoller zweiter Gitarre gefiel mir gut. Und das, was Popmusik ja auch immer haben solte. Den Blick aus den Augen einer oder eines Vierzehnjährigen. 

Ich rannte mehrere Tage mit "My Sharona" im Kopf herum und schaute mir auch die Videos auf Youtube an. Große Popmusik! Und als ich mich dann das nächste Mal mit meiner Gitarre hinsetzte, hatte ich diese dieses schrammelige Riff, das sich ausgezeichnet auf einer Stratocaster spielen ließ. NAchdem mein Nachbar sich von Fahrradkurrieren seinen EInkauf hatte bringen lassen - wahrscheinlich hatte er gerade Corona oder so - fiel mir auch ein Text ein. Wir bekommen alles geliefert, was wir haben möchten,ö wenn wir das nötige Geld dafür haben. Einen Klick im Internet, und alles kommt zu uns nach Hause: die Pizza, der Fernseher, die Tageseinkäufe, die Reinigungskraft oder die Eskortdame. Was, wenn ein verwöhnter Vierzehnjähriger seiner ersten Freundin vorwirft, dass von ihr nicht alles auf einen Klick geliefert wird?

Natürlich ist es ein einfacher Song. Der Text ist einfach, die Musik ist nicht allzu kompliziert. Aber alles zusammen ergibt einen klassischen Popsong, so wie ich ihn mir vorgestellt habe. Danke Doug Fieger!