Ein vernieselter Samstagabend im November: Durch die straßenlichtbefunzelte Dunkelheit humpelt vor mir müde und erschöpft ein Hermes-Bote, um eine der Sendungen loszuwerden, die er in der Woche nicht hatte zustellen können und für die er wahrscheinlich insgesamt nur ein paar Cent bekommt. Ich hatte ihn schon zweimal hier gesehen diese Woche, und immer wieder htte er unverrichteter Dinge abziehen müsssen.
So wie er jetzt den Gehweg entlang hinkt, wirkt er eher wie ein Hephaistos, der sich ins 21. Jahrhundert durchgeschleppt hat. Ich gehe hinter ihm her und stelle mir seine Familie zu Hause vor. Es ist einer dieser Augenblicke, in denen die Ungerechtigkeit und das Elend dieser Welt kulminiert.
Von mir aus könnt ihr mich ruhig sentimental nennen.
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