Freitag, 29. Januar 2010

Der lachende Mann

91 ist er geworden, jener Mann, der mir seinerzeit mit Franny and Zooey und seinen Erzählungen eröffnet hat, dass Literatur nicht immer nur einfälig sein muss (im Gegensatz zu den damaligen Gegenwartsautoren deutscher Zunge beispielsweise), und eines natürlichen Todes soll er am 27.1.2010 gestorben sein. Hoffen wir, dass seine Erben den Nachlass nicht fleddern werden, um ihn auf Teufel komm raus zu vermarkten.
Gedsudski verdankt ihm nicht nur sein literarisches Initiationserlebnis, sondern - ganz wörtlich - auch sein Leben. Danke Jerome David Salinger! Requiescat in pace.

Und hier noch einmal aus gegebenem Anlass:
Folge 1
Folge 2
Folge 3
Folge 4.

Dienstag, 19. Januar 2010

Verkehrstüchtig

Während aus meinem mobilen Musikgerät gerade Street-Legal tropft und ich mit einer Mischung aus Bewunderung und Staunen bemerke, mit welcher Sorglosigkeit der Señor seine Platten aufgenommen hat - dann setzt das Saxofon eben zwei Takte später ein -, geht Cadbury (wo gerade die Creme Egg Season begonnen hat) just den Weg, den Milka auch schon gegangen ist, auf Kosten von Arbeitsplätzen, geschmacklicher (wenngleich im vorliegenden Fall sicherlich etwas schräger) Vielfalt, aber zu Gunsten der Aktionäre. Another piece of red left my atlas today ...
In solchen Augenblicken fühlt man sich bei Jack Frost doch ganz gut aufgehoben. Und wer, wie ich, richtig heftige Trullachöre mag, für den ist das Wiederhervorkramen von Street-Legal sowie irgendwie trostspendend.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Hier verreist ...

Gerade habe ich Heinrich von Kleist in der Straßenbahn gesehen. Wie aus dem Gesicht geschnitten. Was mich daran erinnert, dass ich einstmals während meines Zivildienstes Johann Wolfgang Goethe gepflegt habe ...

Donnerstag, 7. Januar 2010

Fünf Jahre in der schönen neuen Welt

Heute knallen hier die Korken. Vor fünf Jahren gab es im Vorgängerblog, dem "Stubenhocker", den ersten Eintrag. Das war auf Blog-it, eine Plattform, die schon längst im Orkus der digitalen Geschichte untergangen ist (und mit ihr einige Dutzend Einträge, die ich nie gesichert hatte). Dieser erste Eintrag war mein Eintritt in eine Welt, die mich gleichzeitig faszinierte und abstieß. Seelenstriptease und bodenlose Dummheit auf der einen Seite, nicht selten garniert mit billigen Belanglosigkeiten. Aber auf der andreen Seite gab es auch gute Blogs, gut geschriebene vor allem. Die ersten, die ich aus diesem Bereich fand, waren das hermetische Café und die Vorspeisenplatte, bis heute Blogs, die ein gewisses Maß an schriftstellerischer Qualität nie unterschreiten.

Bald schon hatte ich aber erst einmal genug - und zog dann doch um zu blogger.de, einer gut und liebevoll gemachten Plattform eines netten Menschen, der eine illustre Bloggerschar um sich versammelt hat. Dort öffnete der Stubenhocker sein neues Domizil.

Unterdessen schraubten wechselnde deutsche Regierungen immer weiter daran herum, die Freiheit des Wortes im Internet einzuschränken, und so schaute ich mich nach einer Weile nach einer Bleibe um, die außerhalb der Reichweite dieser verquasten Gesetze lag. Dass ich damit beim Quasi-Monopolisten Google landete, fand ich nichts so besorgniserregend. Zumal ich mich ohnehin einmal mehr aus der Welt des Bloggens verabschieden wollte.

Und so richtig hineingekommen bin ich denn auch nie. Regelmäßiges Bloggen ist mir zu anstrengend, zu zeitraubend, und es ist, wie ich ziemlich schnell festgestellt habe, nicht meine Form des Schreibens. Trotzdem genieße ich es, ab und an Fotos von meinem Mobiltelefon aushochzuladen oder vom Bus aus mit ebenjenem Gerät einen kurzen Eintrag hier abzuliefern. Im ÖNVP verpasst man dabei ja nicht allzu viel, es sei denn, die Frau meiner Träume setzt sich gerade mir gegenüber, und dann kann ich das mobile Telefon ja immer noch in die Tasche stecken. Oder ihre Nummer einspeichern. Außerdem ist mein Blog eine virtuelle Heimat, wo man sich mit anderen in der Welt verstreuten "friends and lovers" treffen kann. Klar, alles nur virtuell, aber doch so eine Art Heimat.

Wollen wir mal sehen, ob diese Heimat auch die nächsten fünf Jahre übersteht ...

Freitag, 1. Januar 2010

Ein gutes Jahr 2010 ...

... wünscht an dieser Stelle Gedsudski. Und wenn jetzt irgendwer Zwanzigzehn - oder, noch besser: in Zwanzigzehn sagt, der hat sich's echt verdorben!