Donnerstag, 7. Januar 2010

Fünf Jahre in der schönen neuen Welt

Heute knallen hier die Korken. Vor fünf Jahren gab es im Vorgängerblog, dem "Stubenhocker", den ersten Eintrag. Das war auf Blog-it, eine Plattform, die schon längst im Orkus der digitalen Geschichte untergangen ist (und mit ihr einige Dutzend Einträge, die ich nie gesichert hatte). Dieser erste Eintrag war mein Eintritt in eine Welt, die mich gleichzeitig faszinierte und abstieß. Seelenstriptease und bodenlose Dummheit auf der einen Seite, nicht selten garniert mit billigen Belanglosigkeiten. Aber auf der andreen Seite gab es auch gute Blogs, gut geschriebene vor allem. Die ersten, die ich aus diesem Bereich fand, waren das hermetische Café und die Vorspeisenplatte, bis heute Blogs, die ein gewisses Maß an schriftstellerischer Qualität nie unterschreiten.

Bald schon hatte ich aber erst einmal genug - und zog dann doch um zu blogger.de, einer gut und liebevoll gemachten Plattform eines netten Menschen, der eine illustre Bloggerschar um sich versammelt hat. Dort öffnete der Stubenhocker sein neues Domizil.

Unterdessen schraubten wechselnde deutsche Regierungen immer weiter daran herum, die Freiheit des Wortes im Internet einzuschränken, und so schaute ich mich nach einer Weile nach einer Bleibe um, die außerhalb der Reichweite dieser verquasten Gesetze lag. Dass ich damit beim Quasi-Monopolisten Google landete, fand ich nichts so besorgniserregend. Zumal ich mich ohnehin einmal mehr aus der Welt des Bloggens verabschieden wollte.

Und so richtig hineingekommen bin ich denn auch nie. Regelmäßiges Bloggen ist mir zu anstrengend, zu zeitraubend, und es ist, wie ich ziemlich schnell festgestellt habe, nicht meine Form des Schreibens. Trotzdem genieße ich es, ab und an Fotos von meinem Mobiltelefon aushochzuladen oder vom Bus aus mit ebenjenem Gerät einen kurzen Eintrag hier abzuliefern. Im ÖNVP verpasst man dabei ja nicht allzu viel, es sei denn, die Frau meiner Träume setzt sich gerade mir gegenüber, und dann kann ich das mobile Telefon ja immer noch in die Tasche stecken. Oder ihre Nummer einspeichern. Außerdem ist mein Blog eine virtuelle Heimat, wo man sich mit anderen in der Welt verstreuten "friends and lovers" treffen kann. Klar, alles nur virtuell, aber doch so eine Art Heimat.

Wollen wir mal sehen, ob diese Heimat auch die nächsten fünf Jahre übersteht ...

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