Montag, 28. Oktober 2013

KW 43/2013

Fangen wir mit den guten Sachen an: J. war diese Woche zu Besuch. Am Montag habe ich sie in Düsseldorf abgeholt, am Sonntag wieder dorthin gebracht. So war diese Woche auch geprägt von J. Ansonsten und bei der Arbeit der halbjährlich sich perpetuierende Wahnsinn. Früher dachte ich: Mit Methode. Heute weiß ich: Das war ein Irrtum und ist eher so etwas wie Biorythmus. Fleißig auch außerhalb der Arbeit: Der "Dark Highway"-Song ist fertig eingespielt, etwas zügiger als in der Demo-Version. Das nächste Album nimmt immer konkretere Formen an.

Große Party zu Js Geburtstagsnachfeier am Freitag. Den Samstag deshalb ein wenig angeschlagen. Bin froh nicht zum Whiskey gegriffen zu haben!

Ansonsten während der sogenannten freien Zeit Korrekturen bis in die Nacht.


Aufnahme der Orgelspur von "Dark Highway"

Montag, 21. Oktober 2013

KW 42/2013

Es endete also etwas, was noch nicht richtig begonnen hatte in Heckinghausen, jedem Stadtteil, der vom spröden Charme des alten Gaskessels geprägt wird. Das heißt aber auch: Mehr Zeit für die Hauptprojekte: Homerecording, Schreiben usw. Schreiben war leider nicht in dieser Kalenderwoche, aber Homerecording schon. Jenes Stück, dass vor zwei Wochen hier mal als Demo stand, wird gerade neu aufgenommen. Außerdem habe ich noch zwei Demos gemacht. Wenn das so weiter wird, dann wird das nächste Laughing-Man-Album ein Doppelalbum.

Ansonsten gab es Arbeit, Arbeit, Arbeit, und das war vor allem: Korrekturen, Korrekturen, Korrekturen. Leider nicht die von Franzen. Gegen Ende der Kalenderwoche gab es dann auch zwei Geburtstagsfeiern, eine davon mit politischen Debatten. Das es das heutzutage noch gibt.

Am Wochenende Fahrradfahrten durch die nähere Umgebung. Sonst auch am Wochenende Arbeit und Musik.

Mein Beschluss ggf. ins Verlegerfach zu schmecken, ist noch immer nicht ganz vom Tisch. Wir werden sehen.


Dienstag, 15. Oktober 2013

KW 41/2013

Schon wieder eine Woche um. Arbeit. Arbeit. Arbeit. Und zwischendurch ein Tag auf der Frankfurter Buchmesse. Hörte Terézia Mora lesen. Hoffe, das Buch ist besserals ihre Art zu lesen. Sonst einige Wiedersehen. Beschlossen endlich selbst Verleger zu werden. Dann wieder Arbeit, Arbeit, Arbeit. Lesungen dann auch in unmittelbarer Nachbarschaft.

In Heckinghausen geht unterdessen etwas zu Ende, was eigentlich noch gar nicht wirklich begonnen hatte.



Heckinghausen Ende



Montag, 7. Oktober 2013

KW 40/2013

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, in Straßburg: Montag fuhr ich mit dem Reisebus wieder zurück nach Hause. Diesmal war es ein bisschen voller,aber es ließ sich gut aushalten. Insgesamt eine wirkliche Alternative zur Bahn, nicht nur preislich, sondern eben auch vom Service her. Auf der Rückfahrt lese ich Life After Life zu Ende, über das ich ja schon geschrieben habe.

Zu Hause: Arbeit, Korrekturen ohne absehbares Ende, Vorbereitung auf das Kommende. Lese Erinnerung, sprich, das schon seit Ewigkeiten auf meinem Stapel längst schon zu lesender Bücher liegt.

Am Wochenende: Neben vieler Arbeit basteln an einem Song, der sperrig ist. Und sperrig bleibt, obwohl ich mir Freitag, Samstag und Sonntag die Nächte damit um die Ohren schlage. Vielleicht sollte ich es einfach nur zur Akustikgitarre singen. 

Merke an körperlichen Gebrechen (Kopfschmerzen, mangelnde Kondition etc.) mein eigenes Älterwerden.  Sollte vielleicht auch wieder regelmäßig Sport machen.

Am Samstag J.s Geburtstag, ihr zweiter, an dem ich nicht dabei bin.

Nehme mir vor, wieder mehr zu schreiben.

Denke darüber nach, dass ich mit meinen Kalenderwochen-Einträgen den Jahreslkreis allmählich schließe. Mit KW 47/2012 habe ich angefangen. Das bedeutet, nach diesem hier müsste ich nur noch sechs Einträge posten. Wahrscheinlich mache ich aber bis zum Ende des Jahres weiter. Mitten im Herbst aufhören ist irgendwie so ... komisch. Aber ich habe ja noch sechs Wochen Zeit mich zu entscheiden.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Da capo al fine

In einer schneereichen Winternacht im Februar 1910 wird in England ein Baby geboren – und stirbt gleich wieder, weil sich die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt hat und der herbeigerufene Arzt, der es retten könnte, in Schnee feststeckt. 

In einer schneereichen Winternacht im Februar 1910 wird in England ein Baby geboren – und weil sich die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt hat, muss der Arzt, der sich mühsam durch den Schnee gekämpft hat, schnell die Nabelschnur durchtrennen. Das Baby überlebt und bekommt den Namen Ursula.

Kate Atkinsons Roman Life After Life spielt das gleiche Leben immer wieder durch. Aber es ist jedes Mal ein anderes Leben. Ursula Todd, so heißt der im Februar 1910 geborene Säugling, durchlebt viele Leben, die sich irgendwie und irgendwo zwischen 1910 und 1967 abspielen Oft jeweils nur um eine Nuance verändert, läuft jedoch alles in eine komplett andere Richtung. Mal studiert Ursula, mal beschränkt sich die Ausbildung auf einen Steno-Kurs. Mal stirbt sie bei einem Luftangriff auf London. Dann sehen wir sie, wie sie mit einem Kind im Arm im zerbombten Berlin von 1945 stirbt. Schließlich sehen wir sie durch das London des Jahres 1967 spazieren. 

Diese wiederholten Leben funktionieren ein bisschen wie ein Computerspiel. Wenn man zum zweiten Mal an die gleiche Stelle kommt, dann reagiert man schlauer als beim ersten Mal. Aber dadurch entstehen anderswo wieder neue Probleme.  


Ursula weiß nicht, dass sie ihr Leben zum x-ten Mal lebt. Aber sie ahnt es. Und deshalb schicken ihre Eltern sie zum Psychiater, der ihr von Reinkarnation und Widergeburt erzählt. Und so laufen die Leben schließlich nicht nur nach- bzw. nebeneinander ab, sondern dann und wann laufen sie auch ineinander. 


Am Schluss gibt es natürlich auch eine sehr realistische Erklärung für das, was da eigentlich passiert. Und man hat es auch schon geahnt beim Lesen. Aber es ist nur eine Erklärung, nicht die einzige. Vieles bleibt offen, viele Anspielungen verweisen auf andere Literatur, genannte und ungenannte. Dieser Roman ist, um es man mit Deleuze auszudrücken, ein wahres Rhizom.

Ins Spiel mit Fiktionen, mit Versionen und Visionen eingebettet ist die Frage, die sich wohl jeder englische Autor irgendwann stellt: Was wäre gewesen, wenn es Hitler nicht (mehr) gegeben hätte. Dieser Teil ist der, der am uninteressantesten ist. Diese Frage hängt einem zum Hals heraus, und außerdem hat Stephen Fry schon alles dazu geschrieben, was zu schreiben war.


Ansonsten aber ist der Roman gelungen. An manchen Stellen, vor allen jenen, die in Deutschland spielen, merkt man, dass Atkinson so sehr darauf brennt ihre recherchierten Fakten unterzubringen, dass das Erzählen an einer oder zwei Stellen zusammenzubrechen droht. Für mich als männlichem Leser hätte auch das Familiengedöns ein bisschen weniger sein können. Aber sonst ist Atkinson auf der Höhe ihres Könnens. Und obwohl es alles, was Life After Life bietet, irgendwo schon einmal gab in der Literaturgeschichte, ist dieser Roman etwas Neues. Zudem sorgt er dafür, dass man auch nach dem Lesen immer wieder an Ursula Todd und ihre vielen Leben hintereinander denkt. Und das mit das Beste, was man über einen Roman überhaupt sagen kann.
 

Kate Atkinson: Life After Life. London: Transworld, 2013. £ 9,99 

Vgl. auch hier.


Dienstag, 1. Oktober 2013

KW 39/2013

Montag ein voller Arbeitstag von 9 Uhr bis spät. Anschließend zr Abschiedsparty für E., der für ein Jahr nach Neuseeland fliegt. Hätte ich, ehrlich gesagt, auch nichts gegen. Zwischendurch Krisentreffen meiner Zweitband. Da die Co-Band sich aufgelöst hat, müssen wir den gemeinsamen Probenraum aufgeben. Das war es also erst einmal mit dem Krachmachen.

Dienstag und Mittwoch am Schreibtisch geknechtet, Wäsche gewaschen etc. Besuch aus Berlin für zwei Tage und zwei alkoholdurchtränkte Nächte ("Ich bin Prometheus, nur meine Leber wächst nicht nach!")

 Freitag Schreibtisch und Haushalt, Samstag noch einmal. Samstag Abend Geburtstagsessen. Wenn man jemanden zu seinem Geburtstag zum Essen einlädt, ist das ja auch nie so ganz uneigennützig. Aber ich finde das sehr okay.

Sonntag dann mit einem Fernreisebus für wenig Geld nach Straßburg, um J. zu besuchen. Die Reise ist konfortabel, das Personal nett. So ganz anders als bei der Bahn - meistens wenigstens.

Freue mich sehr, J. zu sehen. Schaue mir die Stadt an, so wie J. sie sieht. Wir gehen gemeinsam essen, und ich genieße es, wenn sie Französisch spricht. Mein Hotel ist etwas außerhalb, so dass ich abends eine kleine Flusswanderung machen muss.

Und mit meiner Ankunft im Hotel endet der Tag und die Kalenderwoche.

Arte-Zentrale

Europäisches Parlament

 
Nächtliches Treiben auf dem Platz beim Münster