Dienstag, 5. August 2014

Brechen Sie, nehmen Sie Kitkat!

Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden die Einrichtung Ihrer Wohnung bei - nehmen wir einfach mal an: - Ikea kaufen, weil die sie Sachen praktisch finden. Praktisch und preiswert. Stellen Sie sich weiter vor, Sie würden sich wohl fühlen in Ihrer Ikea-Einrichtung, und weil das so ist, würden Sie auch ihre nächste Wohnungseinrichtung bei Ikea kaufen. Schließlich wird Ihnen via Sonerangebot eine weitere Wohnungseinrichtung angedients, und da auch diese vielversprechend aussieht, kaufen Sie. Nachdem diese Einrichtung aber nun bei Ihnen zu Hause steht, klingeln eines Morgens zwei Ikea-Mitarbeiter und vernageln Ihre Schlafzimmertür. "Ins Schlafzimmer kanst du jetzt nicht mehr gehen", sagt man Ihnen. Und auf Ihre entgeisterte Frage, warum nicht, klärt man Sie auf: "Das ist viel zu unsicher. In Schlafzimmer wird häufiger mal eingebrochen, und deshalb solltest du da jetzt nicht mehr hinein!" Auf Ihre Anmerkung hin, dass Sie für diesen Raum schließlich Miete zahlen würden, außerdem ja auch irgendwo schlafen müssten, verrät man Ihnen, dass Sie vom Fenster aus ja in ihr Zimmer hineinschauen könnten. Und was das Übernachten anginge: Ikea hätte da eine tolle Hotelkette gekauft, in der würde man viel sicherer übernachten können, als im eigenen Schlafzimmer.

Das alles klingt absurd. Aber leider habe ich mir das nicht ausgedacht, sondern nur das auf Ikea übertragen, was Google mit seiner Android-Betriebsversion Kitkat wirklich macht. (Schon alleine der Name ist so unendlich blöd.) Und zwar in einer Art und Weise, die an Faschismus grenzt. Da wird die Herrschaft über mein eigenes Endgerät übernommen - und noch dazu unter fadenscheinigen Begründen der Sicherheit. Denn seit Android Kitkat haben Programme im Allgemeinen keinen Schreibzugang mehr auf die SD-Karte des Android-Gerätes, es sei denn, Google räumt sie ihnen ein. Das heißt: Musik per App (z.B. Dropbox auf die SD-Karte speichern, ist passé. Fotos bearbeiten, die auf der SD-Karte gespeichert werden: Leider unmöglich. Und das ist erst der Anfang. Bei einem Gerät, das, wie meins, nur 8 GB internen Speicher, aber eine 64 GB große SD-Karte hat, kommt das einer Enteignung gleich. 

Und dann mault Google großspurig: Die Zeit der festen Speicher sei ohnehin vorbei; schließlich gäbe es ja Clouds. Euch, liebe Google-Leute, kommen die Wolken wohl allmählich aus dem Allerwertesten. Wie heißt es schon bei Schiller. "Verbrecher aus verlorener Ehre".

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