So, nachdem ich mir heute das neue Album von Morrissey angehört habe, weiß ich: Es ist mit Abstand nicht so gut wie das neue Laughing-Man-Album.
Die Musik ist wieder hörbarer geworden, Melodiebögenwieder etwas besser erkennbar als auf den beiden Vorgängeralben. Die Band rumpelt wie immer, der neu eingestiegene Gustavo Manzur allerdings, seines Zeichens Multiinstrumentalist, bereichert die Musik um einige nicht ganz uninteressante Aspekte wie Posaune, Flamenco-Gitarre und Akordeon. Die Produktion ist etwas rockiger geworden, aber das geht in Ordnung.
Die Reichweite der Texte zwischen genialisch und geht so lassen sich schon mit einem Text abstecken: "Kick the Bride Down The Aisle" hat zum Beispiel diese wunderbare Textstelle:
"You're that stretch of the beach
That the tide doesn't reach
No meaning, no reason
The lonely season."
Aber eben auch das:
"Kick the bride down the aisle
Look at that cow in the field
It knows more than your bride knows now."
Das ist zwar Rollenlyrik aus dem Mund einer betrogenen Geliebten oder eines betrogenen Geliebten, dessen oder deren Ex gerade vor dem Altar steht - die klassische Reifeprüfungs-Szene halt - aber das macht es nicht wirklich richtig gut. Auch Weltpolitik gerinnt in Morrisseys Texten manchmal zu Klischees. Das hört sich dann an wie in alten BAP-Texten, nur viel unreflektierter.
Alles in allem aber kann man sich das Album durchaus anhören. Und wenn man sich dann noch steigern möchte: Hier!
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