Dienstag, 9. August 2022

Second Thoughts: The Hippie Song

Alles begann mit einer 12-saitigen Akustikgitarre der Marke Fender. Die letzte 12-saitige Gitarre meines Lebens hatte ich Anno ganz früher in einem Mädchenzimmer der Jugendherberge Schillig gespielt, und seither war ich begeistert von diesem Klang, der nicht nur "More Than A Feeling" von Bosten oder "Hymn" von BJH, sondern noch hunderttausend andere Siebziger-Hits verzaubert. Gleichwohl konnte ich mir nie eine eigene 12-Saitige leisten, da sie so engagiert bepreist sind, dass sie nicht wirklich zu mir passen. Und die paar billigen Gitarren, die es gab, waren so stimminstabil und unbespielbar, dass man besser die Finger davon ließ. Doch dann sah ich die Fender - eine 12-saitige Gitarre für relativ wenig Geld. "Eine Firma wie Fender", dachte ich so bei mir, "kan es sich sicherlich nicht leisten so richig großen Dreck zu verkaufen." Also kaufte ich das gute Stück. Und ich hatte recht. Klar, es gibt bessere Gitarren, auch besser bespielbare, aber die kosten halt auch das Vierfache. Und für den Hausgebrauch klang die Fender echt super. Also spielte ich mich ein, übte "More Than A Feeling" und "Hotel California" und schrieb auch zwei Songs auf dieser Gitarre.

Der erste Song davon ist "The Hippie Song". Zuweilen lese ich bei Twitter mit und es ist wirklich ekelerregend, wie der Umgangston dort in den vergangenen drei, vier Jahren verroht ist. Man erlangt das Gefühl, die Menschen dort sein niemals über das Kidergartenalter hinausgekommen. Derartige sprachliche und intellektuelle Entgleisungen wie dort gab es vorher in dieser Form nicht. Vielleicht ja an irgendwelchen Stammtischen, an denen ich nicht gesessen habe. Aber sicherlich nicht in der Öffentlichkeit. Und auch sonst ist die Welt kein besserer Ort geworden. Deshalb, so dachte ich, war es an der Zeit, sich an jene Tugenden zu erinnern, die unsere geistigen Vorväter und -mütter uns mit auf den Weg gegeben haben: Peace, Love and Understanding. Also Empathie.

Darum geht es im Text. Dass diese vermeintliche Coolness des Egoistischen Vollkapitalisten kein allzu erstrebenswertes Lebensziel ist. Dass es andere Dinge gibt, die unser Leben gegenenfalls lebenswerter machen würden. All diese Sachen. Und was passt besser zu solch einer Hippie-Nachricht als eine 12-saitige Gitarre, auf der man einen Lauf von A nach F oder E spielt. 

Und vergesst nicht: "It's so easy to hurt someone. And the world gets darker every moment you hurt somemone!"

 



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