Mittwoch, 29. Juni 2022

Second Thoughts

 

 

Den Teil meines Lebens, den ich ehemals in Bars und Kneipen zubrachte - und in Clubs und Theatern und Kinos und bei Freundinnen und Freunden, habe ich in den vergangenen zwei Jahren weitestgehend zu Hause verbracht. Die Rahmenbedingungen wurden durch Covid 19 diktiert. Das Projekt aber, an dem ich in dieser Zeit gearbeitet habe, war eine Herzensangelegenheit. Ich wollte mein zweites eigenes Album fertigstellen, und zwar mit einer Auswahl von Songs, die ich selber gern hören würde, die es aber im gegenwärtigen Musikgeschehen so nicht gibt. (Oder dort sind die so versteckt, dass ich sie nicht finde.) Ich wollte also für Freund*innen und Bekannte, für Liebhaber*innen des Indie Pops, für alle, die es interessiert und für mich selbst ein Album machen, etwa wie man früher Fotoalben machte, die man dann herumzeigen konnte: "Schau mal, das waren wir auf dem Pfingstausflug 1987 in Telgte." 

Ich habe sehr viel Arbeit in dieses Album investiert. Und damit meine ich nicht das Songschreiben oder Einüben der verschiedenen Instrumente, die ich gespielt habe, als da wären Akustische Gitarre mit 6 Saiten, akustische Gitarre mit 12 Saiten, Telecaster, Stratocaster, Klavier, Orgel, Keyboard, Bass, Schlagzeug und Melodica. Ich meine vor allem die Arbeit, die es macht, wenn man ein einigermaßen gescheites Ergebnis bei der Aufnahme und beim Mischen erzielen will. Ich musste mich also vor allen Dingen in die Rolle des Tonmeisters und Produzenten hereinarbeiten, und das war kompliziert und langwierig.

Trotz - oder vielleicht wegen - dieser vielen Arbeit hat mir die Beshäftigung mit dem Album wahrscheinlich das Leben gerettet. Das klingt vielleicht etwas pathetisch, aber das stimmt. Ich habe während der Pandemie so gut wie kein Fernsehen gesehen. Eine Zeit lang konnte ich auch nicht gut gehen, weil mein Innenmeniskus gerissen war und operiert werden musste. Dafür habe ich nächstelang mit Mikrofonen und Effekten experimentieret, mit Kompression oder Delays. Und an den Tagen hab eih an den Songs herumgedacht oder mir die Aufnahmen der letzten Nacht angehört, während ich durch menschenleere Wälder spaziert bin. Ich war absolut fokussiert auf das Album. Und nun ist es fertig.

Wenn ihr es hören wollt, gibt es dazu folgende Gelegenheiten:

CD bestellen bei secretsilverfish oder Bandcamp.

Anören oder herunterladen bei Bandcamp

Hören bei Spotify

Hören oder herunterladen bei Apple Music.bzw. iTunes.

Demnächst werde ich hier einige der Songs vom Album vorstellen. Das ist gleichzeitig eine schöne Gelegenheit, dieses verweiste Stückchen Internet einmal wieder zu beleben. Bis bald also.

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