Es war mal wieder so weit. Die Nerven lagen blank, die Kraft war am Ende. Und die großen Aufgaben, die vor mir lagen, schienen von diesem Standpunkt aus nicht zu bvewältigen. Da gab es nur eins: Weg, und zwar möglichst weit. In eine Gegend nämlich, wo es auch im Februar heiß war. "Step on the gas and wipe that tear away", wie es auf
Abbey Road so schön heiß, nur fuhren wir nicht mit dem Auto, sondern mit Bus und Bahn zum Flughafen, von wo aus uns ein Airbus 321 dahin flog, wo es gut ist.
Man braucht einige Zeit, um sich runterzugrooven, das entschleunigte Tempo des spanischen Alltags zu leben, das kalte Bier im warmen Atlantikwind zu genießen und zu wissen, dass man heute nichts mehr vor hat. Und morgen auch nicht. Und den Tag darauf auch nicht!
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I am the Sea |
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Die See, und der Atlantik zumal, ist immer eine Verheißung. Wie es schon im ersten Kapitel von Moby Dick heißt, muss man zur See, wenn einen das Leben an Land krank macht. (Das war jetzt natürlich die Kurzfassung!) Und allein auf einem Felsen zu sitzen und dem Meer zuzuhören, wie es mit seinen ungezählten Wellen, von denen jede etwas anders klingt, an Land schlägt, führt zu einem Zustand des Glücks.
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Can You See the Real Me? |
Mit den Füßen das Wasser zu berühren, gibt Kraft. Viele Leute halten das für übertrieben, aber es ist so. Ich habe es ausprobiert. Unzählige Male. Und ich war natürlich schwimmen im Atlantik, was ein bisschen was von einem Jungbrunnen hatte.
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Bell Boy |
Und lesen. Ich habe in den zwei Wochen soviel gelesen, wie im letzten halben Jahr nicht. So ein Ausstieg aus dem alltäglichen Rattenrennen ist ja immer auch eine Rückbesinnung auf sich selbst, auf das, was man eigentlich will. Eigentlich wollte. Die Rückentdeckung der eigenen Prioritäten. Und der erstaunliche Blick zurück, der einem verrät, wie weit man sich in einigen Teilen davon entfernt hat.
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Love Reign Over Me |
In Teilen. Und ich möchte behaupten, dass ich mir in vielen Bereichen nahe geblieben bin. Aber nicht in allen Bereichen. Längst nicht in allen!
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Horse With No Name |
Wunderbar auch waren die Wanderungen über Vulkankrater und in absolut menschenleere Gegenden, in denen nur Wind zu hören ist, Vögel. Sonst nichts. Erstaunlich, wie ungewohnt uns so eine Art von akustischem Panorama ist!
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On a Dark Dessert Highway ... |
Natürlich ging es nach zwei Wochen wieder zurück mit dem gleichen A 321, der uns hingebracht hatte. Und es geht erstaunlich schnell, bis der Alltag einen wieder einverleibt.Aber ich habe einiges gerettet. Und das wird auch noch ein bisschen so bleiben.
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