Es scheint, als vergäße mancher Rezensent, kaum dass er für ein Zeilenhonorar über einen Roman nachdenken soll, sein Studium der Literaturwissenschaft, als verblöde er dabei. Helene Hegemann hat diesen Zustand der Literaturkritik, ob gewollt oder nicht, aufs Schönste vorgeführt. Ja, sie ist eine Plagiatorin. Sie ist, wie manche ihrer Kolleginnen und Kollegen, mit den Paragrafen des Urheberrechts nicht recht vertraut und wollte es wohl auch nicht so genau wissen. Jetzt darf sie sich ertappt fühlen, und sie hat sich für ihren Fehler ja auch schon entschuldigt.
Das Feuilleton aber, das Helene Hegemann nun unter Dauerbeschuss nimmt, sollte sich für seine dummen Lobhudeleien und Schmähungen, die beide nichts über das Buch aussagen, schämen. Doch das Feuilleton schämt sich nicht. Es macht einfach weiter.
2 Kommentare:
Warum sollte es in diesem Betrieb anders zugehen als in anderen Firmen? Da wird die Agenda auch nicht von den Vernünftigen und Integeren bestimmt, sondern von Blendern, Schwallern, Schleimern, Kriechern, bullies und Korrupten jeder Couleur.
Das ist ein Grund, warum ich das (bürgerliche) literarische Fölletong seit 20 Jahren ignoriere. Die von ihm angezettelten Diskurse und losgetretenen Debatten verlässt man dümmer als man sie betreten hat, wenn man nicht schwer auf der Hut ist.
Ach ja, Sie haben ja recht. Gleichwohl ist das natürlich ein ziemlich finsteres Welt- bzw. Menschenbild, das daraus abzuleiten wäre. Also werde ich mich weiter auf die Suche nach intelligenten Feuilleton-Beiträgen machen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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