Sonntag, 6. April 2014

Drei Tage Zeeland

Noch einmal Urlaub, diesmal in Zeeland, meine zweite Kinderstube, wenn man so will. Die Nordsee ist mir immer schon ein magischer Ort gewesen, an dem man sich selbst wunderbar justieren kann, indem man gegen die lauten Wellen anschreit zum Beispiel oder ihnen einfach zuhört oder ihnen Namen gibt. Wie großartig ist es, wenn mit dem auflaufenden Wasser all die menschlichen Spuren nivelliert werden, um aufzuräumen und Neuem Platz zu machen. Auch die Gedanken scheinen hier gerader zu werden - glänzender, salzgereinigt. Der Geruch der Luft allein ist Medizin für Geist und Seele. Und dieses dem Meer abgerungene, bescheidene Zeeland ist ein so wunderbarer Ort, um sich auf kleinere und wichtigere Dinge zu besinnen. 

O, ich erinnere mich noch daran, wie enttäuscht ich war, als ich zum ersten Mal in meinem Leben die Ostsee sah. Keine Gezeiten. Kein echter Geruch. Kein Tosen und Brausen. 

Und vom deutschen Festland aus ist die Nordsee als solche ja auch nicht wirklich zu sehen. Da muss man schon auf die Inseln fahren, um das Gefühl zu bekommen an der See zu sein. Oder nach St. Peter Ording gefahren werden.

Ich aber wollte nach Zeeland. Weil das Wetter so wunderbar war, meine Gefährtin nicht reisen kann und ich noch ein paar Tage Urlaub hatte, buchte ich kurz entschlossen ein Hotel und kaufte ebenso kurz entschlossen ein Zugfahrkarte. Und los ging es - drei Tage Richtung Westen.

Im Vergleich zu Fuerteventura war das Wasser unglaublich kalt. Dennoch gab es hier und da einen abgehärteten Alten oder eine ebenso kühne wie hübsche Jungfer, die sich in die Fluten stürzten. Ich begnügte mich damit, die Füße ins Wasser zu halten, endlos am recht leeren Strand entlang zu spazieren, den Wellen der Noordzee zuzuhören - und dieser Sprache, die für mich immer mit Urlaub zu tun hat. 


Nordsee mit Hund

Nordsee mit Sand

Was so leuchtet da hinten ist England

There Is A Light That Never Goes Out

Aus frischen Kartoffeln zubereitete Schnellspeise nebst Beilage und Getränk

Paal 23


Wave Good-Bye (so habe ich diese kleine Welle getauft)

Haben sich im 13. Jahrhundert aufgebaut
Haben sich weitestgehend im 20. Jahrhundert aufgebaut

2 Kommentare:

Karlheinz Mosblech hat gesagt…

Jij ook bedankt voor de kaart. Ist gestern angekommen. Kleiner Fotogruß zurück, vom Frühlingsanfang.

Ich weiß noch, wie ich im auf dem Schild genannten Dorf das erste Mal auf den Deich geklettert bin (Sie waren praktisch dabei!), um die vielbesungene Nordsee anzugucken. Leider war das Wasser gerade weg. Nur grauer Schlick unter grauem Himmel. Große Enttäuschung.

Zwischen Cux- und Bremerhaven gibt's übrigens auch noch eine Strecke, wo die Küste auf dem Festland liegt und nicht auf vorgelagerten Inseln. Da reicht sogar die Geest direkt bis ans Wasser, sodass auf ein paarhundert Metern nicht mal ein Seedeich nötig ist. Und nicht genug der Merkwürdigkeiten: in dieser Gegend mit dem lustigen Namen »Land Wursten« siedelten einst Ostfriesen; die ostfriesische Sprache hielt sich dort länger als auf der ostfriesischen Halbinsel. Leider haben wir bisher noch keine Exkursion dorthin geschafft. Vielleicht ein Ziel für Ihren diesjährigen Sommeraufenthalt bei uns? Moritz F. war allerdings von CUX wohl weniger angetan …

Erschrocken hab ich mich, als ich die Unterschrift von Bild 5 las: Wie der Zufall so will, kam die Zeile gerade mehrfach aus meinen Boxen, allerdings in dieser Version.

Und bei Bild 6 habe ich nur het arme Dier gekricht, sabber, heul. Auch wenn meine kulinarischen Kindheitsurlaubserinnerungen praktisch nur aus Schnitzel=Pommes bestehen. Aber Schnitzel können die hier in Hamburg bekanntlich auch nicht …

gedsudski hat gesagt…

Auch nicht zu verachten, diese Fassung. Und ein rechtes, sagen wir einmal: fränkisches Schnitzel ist ja auch fein. In Hamburg ist dann wahrscheinlich eher Labskaus angesagt