Mittwoch, 5. Dezember 2007

Identitätskrise

Nein, es ist noch kein ausschließliches Moblog, das ich hier betreibe. Zuweilen sitze ich auch noch vor meinem schweren, stationären Rechner, schaue in den flimmernden Röhrenmonitor, der jeden Tag ein bisschen mehr von seinem strahlenden Geist aushaucht, und schreibe auf einer echten Tastatur. So wie jetzt etwa. Die Frage ist allerdings, was es da zu schreiben gibt. Mein Hirm fühlt sich gegenwärtig an, als sei es vom Denken wund. Und das heißt nicht etwa, dass ich mich mit kniffeligen Fragen beschäftigen würde/müsste/dürfte - dazu komme ich nicht! Es bedeutet vielmehr, dass ich mir immer nur Gedanken machen muss über den nächsten Schritt, die nächste Klippe, die nächste Hürde, eine weitere Improvisation für den Tag. Das Große und Ganze, oder, um es weniger pathetischer auszudrücken, große und interessanten Zusammenhänge geistiger und sinnlicher Art, rauschen an mir vorbei wie Schnellzüge auf Hochgeschwindigkeitsstrecken: Da sehe ich meinen Roman aufblitzen. Und dort all die vielen Konzerte, auf denen ich in den letzten Monaten nicht war. Oder bin ich vielleicht derjenige, der sich so schnell bewegt? Wahrscheinlich eher so rum! Zuweilen habe ich das Gefühl, ich bewegte mich TGV-mäßig mit satter Geschwindigkeit auf einen Kopfbahnhof zu. Trans America Express lässt grüßen.

Ist das jetzt die Midlifecrisis (bzw., wie Neil Young es ausdrücken würde: eine Identitätskrise)? Brauche ich einen neuen Job oder ist das einfach ein Signum der Zeit? Ich bin ein bisschen ratlos. Und noch ratloser bezüglich dieses kleinen Eintrages hier. Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, wie sehr ich solche Problematisierungstexte im Netz hasse. O ich hasse sie. Haben die Leute denn niemanden, dem sie die Ohren vollquatschen können? Muss man sich denn vor aller virtueller Welt entblößen.
Also streichen wir das alles und öffnen uns eine Flasche Bier. Guten Abend!

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