So gut die Beatles-Platten in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vermarktet wurden, so schlecht werden sie in diesem Jahrtausend behandelt. Bei EMI, Apple oder wo auch immer scheint man die Blödheit regelrecht zu suchen. Eine dieser Ahnungslosigkeiten manifestiert sich in der in jeder Hinsicht gschmacklosen Mixed-Pickles-CD Love. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass Beatles-Stücke im Prinzip unkaputtbar sind, dann hätte ich auf jeden Fall dazu geraten, dieses Elaborat herauszugeben. So aber ist es ein unumstößliches Zeichen dafür, dass diejenigen, die für dieses Projekt verantwortlich zeichnen, nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. So ein uninspiriert zusammengenudeltes Album sucht durchaus seinesgleichen! Und dabei geht es auch besser. Das Graue Album von Danger Mouse, der heute mit Gnarles Barkley sein Geld verdient, war zwar auch nix, was ich mir ins Wohnzimmer stellen würde, aber wesentlich einfallsreicher als Love war das allemal.
Schön allerdings - und da sind wir beim nächsten Apple-EMI-Ei - sind die Stereo-Versionen der frühen Beatles-Stücke. Im Vergleich zu den sonst nur Mono erhältlichen Alben der Beatles bis 1965 entfalten die Stereo-Versionen endlich wieder die alte Kraft, das Feuer und die Virtuosität, die Ältere von uns noch von den Platten kannten. Ich habe nämlich das Glück, in die Capitol-Albums vol. 1 hineinhören zu können, auf denen sowohl die Stereo- als auch die Monoabmischungen zu hören sind, und was einem da in Stereo um die Ohren fliegt, das ist um so vieles dynamischer und frischer als das Mono-Geblubber der Original-Beatles
Stattdessen aber mischt man wie geisteskrank Beatles-Stückchen neu ineinander und hofft damit groß abzusahnen ...
2 Kommentare:
Immer, wenn ich Love irgendwo abgebildet sehe, summt es in mir "The Stars on 45 keep on turning in your mind" …
Von der Originalität her durchaus ähnlich.
By the way: Frohes neues Jahr!
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