Freitag, 7. Dezember 2012

KW 49/2012

Die Folgen der Krankheit. Erschöpfung. Schwäche. Neben dem Bett die Gedichte Rimbauds. Auf Deutsch. Auf Englisch. Auf Französisch. Being Beateous. Wei schön es wäre, Ruhe zu haben für Gedichte. Ich aber pflüge durch den Tag. Durch die Tage. Halb genesen und getrieben. Endlos die Zahl zu schreibender Gutachten. Endlos die Zahl zu lesender Arbeiten. 

"War es das, was dir vorschwebte?" Ihre Stimme klang nach Rauch und hochprozentigem Alkohol. Ihre Augen sahen müde aus. 

Winter: Diese Dunkelheit überall ist lähmend. Nicht zu denken an bacchiantische Feste an lauen Abenden, stattdessen friert man unter den trüben Funzeln deutscher Großstädte, die ihren Haushalt durchgebracht haben und die Stromrechnung nicht bezahlen können. Als ich jung war, waren die Städte heller. Und die Zukunft auch. Der Osten hat doch gewonnen. In der Süddeutschen Zeitung heute ein nächtliches Satelitenfoto. Deutsche Städte funzeln darauf eher vor sich hin, als dass sie leuchten. "Die Coca-Cola-Sonne scheint auf's Neue auf den Glanz unsrer Republik"? Ich fürchte, das war vor Jahren!

Und dazwischen die Geschäftemacher, die immer laut "Weihnachten" rufen, so wie der Engel in dieser uralten Böll-Geschichte immer "Frieden!" ruft. "Nicht nur zur Weihnachtszeit", hieß sie, glaube ich, die Geschichte.

An meiner Arbeitsstätte hat man mich zeitweilig aus dem Büro ausgesperrt, weil davor ein neuer Fußboden gelegt wurde.

Im Februar werde ich Urlaub nehmen, viel Urlaub.

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