Sonntag, 6. August 2006

What Have They Done To My Ligatur, Mama


Vielerlei Unsitten schleichen sich ja nicht zuletzt über Weblogs in die Sprache. Eine dieser Unsitten, die in deutschen Blogs begegnet, ist die Leugnung des ß. Eine nette Eigenheit der deutschen Sprache, ein ästhetisches Kleinod wird da häufig mit den fadenscheinigsten Argumenten und meist auf völlig uninformierte Weise abgeschossen. Wenn es überhaupt diskutiert wird. Ein musterhaftes Beispiel ist da die Riesenmaschine, jenes Medium, in dem u.a. Bachmann-price winning Kathrin Paßig schreibt. Die Bachmann-Turner-Overdrive-Sache fand ich übrigens ganz spaßig, das Weblog ist es irgendwie so gar nicht. Aber dazu vielleicht später einmal mehr. Jetzt geht es ja um das ß. Und da fordere ich ja schon seit Jahrzehnten die Erfindung eines großen ß.

1 Kommentar:

Karlheinz Mosblech hat gesagt…

In dem Zusammenhang interessant ist der Wikipedia-Artikel zum »Versal-Eszett«.

Der ist mir aber via Google auch nur in die Hände gefallen, weil ich diesen Blog-Eintrag von Michael Kaplan dunkel erinnerte und zum Thema rauskramen wollte. Amüsante Nerd-Lektüre, jedenfalls amüsanter als das meiste in der Riesenmaschine, die man in der Tat genau anderthalb Wochen lesen kann, bevor man mit »Ach egal« drauf reagiert. Leiche im Feed-Aggregator. Obwohl: Hätte ich nicht die Überschriften überflogen, wäre mir Neues aus Lüdenscheid entgangen. Und jetzt kann ich keien Link spammen, weil der Bericht über unseren Lüdenscheid-Ausflug bisher nur handschriftlich im Regal steht.

Was das ß angeht, bin ich als alte Spasbremse allerdings vollkommen leidenschaftslos …