Sorry, ich habe keine Zeit mich um Günter Grass zu kümmern. Ich leide nämlich! Kranksein ist ja schon im Winter nicht schön. Wenn man aber mitten im Hochsommer von einer Erkältung heimgesucht wird, dann ist das in höchstem Maße demotivierend. Als ich gestern Morgen aufstand (nein, das wird kein Blues, wenigstens kein 12 Bar Blues), da zog sich ein elender Schmerz meine Wirbelsäule entlang. Aha, dachte ich, da werde ich mich wohl an den vielen Büchern verhoben haben, die ich gestern geschleppt habe, denn bürotechnisch stecke ich mitten in einem Umzug, und der ist mir schon mehr als einmal ins Kreuz gefahren. Aber diesmal war es anders. Der Schmerz zog sich nach oben und breitete sich dann vom Nacken hin überall aus: Kopf, Augen, Hals. Gestern Abend lief ich, niesend und schniefend nur noch zur Laughing-Man-Probe, und mein Gesang klang so ein bisschen wie der von Jim Morrison. Im Übrigen fühlte ich mich auch wie Jim Morrison, ziemlich tot nämlich.
Die Probe zog sich bis in den frühen Morgen, und wenn der Satz trifft, dass jemand ermattet ins Bett fiel, dann traf er auf mich zu heute Morgen gegen 1 Uhr. Ich fiel in einen erst in einen nahezu komatösen Schlaf, träumte dann wie im Drogenrausch von Pariser Friedhöfen, Bassläufen und Unzugkarton mit schweren Büchern. Und dann ... klingelte der Wecker mit einer Erbarmungslosigkeit, die ihresgleichen sucht. Und da waren sie nun wieder, die Kopf- und Gliederschmerzen; diesmal aber in Vollendung. Mit gefühlten 89 Jahren quälte ich mich aus dem Bett, um mein Tagesgeschehen zu verrichten. Ich kam aber nur bis 8:45 Uhr., dann warf diese blöde Erkältung mich zurück in die Horizontale, die ich seither nur verlassen habe, um Tee zu trinken oder neue Taschentücher zu holen. Auch dies schreibe ich liegend, und weil mir der Nacken dabei steif zu werden droht, höre ich jetzt lieber auf und kucke Fußball. Tot ziens!
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